Das Museum

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NEUES GEMÄLDE IM MUSEUM 





Wir freuen uns, Ihnen einen Neuzugang unserer Sammlung präsentieren zu können. Aus den Spenden, die uns dankenswerter Weise zum Vereinsjubiläum zuflossen, erwarben wir aus Privathand, im Raum Trier, ein ganz besonderes Stück. Ein sehr seltenes Pastell-Kinderporträt der in Grünstadt geborenen und aufgewachsenen Künstlerin Franziska Riotte (1845 — 1922).


   

Selbstporträt Franziska Riotte


Ihr aus St. Wendel stammender Vater Anton Riotte heiratete 1842 die Grünstadterin Philippina Franziska Völkel (Wirtschaft zum Schwanen, Berggasse). Laut Bürgerbuch wirkte er in Grünstadt als Porträtmaler. Sein Onkel Philipp Jakob Riotte war ein berühmter Komponist der Klassik, in Wien. Sechs Tage nach der Geburt der Tochter Franziska starb die Frau und Anton Riotte heiratete erneut eine Grünstadterin namens Anna Maria Balz. 1859 zog der wieder verwitwete Vater Riotte mit seiner 14-jährigen Tochter nach Trier. Beide lebten dort als Porträtmaler und die unverheiratete Franziska Riotte betätigte sich zusätzlich als Schriftstellerin. Ihre Bilder hat sie (wie auch der Vater) generell nicht signiert — sie waren „Gebrauchskunst“. 



Vater Anton Riotte

Nun tauchte in Franzenheim bei Trier ein Familienerbstück auf, das in Ebay angeboten wurde. Es trägt rückseitig die Beschriftung „Unsere liebe selige Kätchen als Kind von 3 Jahren, Pastell von Frl. Riotte“. Zweifelsohne ein Werk unserer Grünstadter Künstlerin, wohl um 1900 als bleibende Erinnerung an ein verstorbenes Kind gefertigt. Für 400 € konnten wir es der Stadt Grünstadt sichern und es hängt nun bereits im Museum.


 

 Rückseitige Beschriftung unseres neuen Bildes


Franziska Riotte stand in der Tradition von Nikolaus Lauer, dem Altmeister der deutschen Pastellmalerei, bei dem ihr Vater gelernt hatte. Sie war hier lange Zeit völlig vergessen. Der Kalender der Gleichstellungsstelle Grünstadt/Leininger Land stellte 2021 zwölf inspirierende, bedeutende Frauen unserer Region vor. Dabei befand sich auch Franziska Riotte, deren Selbstporträt das Cover zierte. Das Original ist im Museum St. Wendel ausgestellt. 



VEREINS- und MUSEUMSJUBILÄUM 




 
Wir laden Sie alle herzlich ein, zum Festakt mit Sektempfang, im Museum Grünstadt (2. OG).

Samstag, 22.4.2023, 11.00 Uhr.

An diesem Tag begehen Altertumsverein und Museum Grünstadt ihr 120-jähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlass eröffnen wir eine Sonderausstellung zum Thema und stellen eine Jubiläumsbroschüre vor. 

Bürgermeister Klaus Wagner, Verbandsbürgermeister Frank Rüttger, sowie Herr Dr. Kai-Michael Sprenger, vom Kultusministerium in Mainz, haben sich zu Grußworten angesagt. 

Pfarrer Andreas Funke (Grünstadt) wird die Laudatio über die beiden geistlichen Vereinsgründer halten.  


 


Seit Pfingstsonntag 05.06.2022 ist das Museum wieder jeden Sonntag zw. 14.00 u. 17.00 Uhr geöffnet.


Wiedereröffnung des Museums, mit neuer

Sammlung


Ab Pfingstsonntag 5.6.2022 wird das Museum Grünstadt (Altes Rathaus, Hauptstrasse 84), an jedem Sonntag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr, wieder für das Publikum geöffnet sein. 

Unsere Sammlung wurde völlig neu aufgebaut und umfasst nun auch wertvolle Stücke aus dem Grünstadter Altbestand, die man 1944 nach Speyer auslagerte und erst im Mai 2022 — nach über 75 Jahren — hierher zurück kamen. Mit dabei u.a. ein keltischer Humpen aus der Friedhofstrasse und die berühmte fränkische Bügelfibel, entdeckt bei der Friedhofserweiterung, 1903. 

         

Außerdem wurde zwischenzeitlich im Museum ein steinernes Wirtshausschild von 1746 aufgestellt (der sogenannte Mohr), das man 2020 an einem Haus in der hiesigen Fußgängerzone entfernte. 


 

 

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Das Museum 

 

 

Das Museum befindet sich im Alten Rathaus der Stadt Grünstadt. Es ist ein historisches Gebäude, das um 1600 am damaligen Marktplatz, im Nordteil der heutigen Fußgängerzone erbaut wurde. Früher war im Untergeschoss eine offene Markthalle und an der Vorderseite eine große Freitreppe, die zu den Amtsräumen im Obergeschoss führte. In den Revolutionskriegen kam es in Grünstadt und Umgebung öfter zu Kampfhandlungen. Aus dieser Zeit ist überliefert, dass der spätere Marschall Blücher 1794 auf seinem Schimmel diese Treppe hochgeritten sei und eine Ansprache an die Bevölkerung gehalten habe.

1906 wurde das Rathaus in seiner heutigen Form umgebaut, die alten Rundbogenzugänge zur Markthalle sind erhalten und dienen heute, im Unterbereich vermauert, als Erdgeschoßfenster. Die Stadtverwaltung zog nach Beschädigung des Gebäudes im 2. Weltkrieg, 1944 in ihr heutiges Domizil um.  

Derzeit befindet sich im Erdgeschoß des Alten Rathauses die Touristeninformation und der historische Ratssaal von 1906, der mit seiner gediegenen Jugendstileinrichtung gerne als Trauzimmer genutzt wird.

Nähere Informationen zum Gebäude finden Sie unter diesem link (einfach anklicken): 

https://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Rathaus_Gr%C3%BCnstadt

 

In beiden Obergeschossen ist seit mehreren Jahren das Museum der Stadt Grünstadt ansässig. Die Museumsräume sind durch einen Treppenlift auch behindertengerecht zugänglich und ihr Besuch ist kostenlos. Träger und Betreuer der Einrichtung ist der Altertumsverein Grünstadt-Leiningerland e.V.

Das Museum bietet eine reichhaltige Ausstellung zur Geschichte Grünstadts und des Leiningerlandes. Besondere Schwerpunkte bilden die heimatlichen Maler, das Grafengeschlecht der Leininger sowie die Industriegeschichte mit Grünstadter Keramik und ehemaliger Bierbrauerei Jost.   

 

Nachfolgend einige Impressionen aus unseren Museumsräumen: 

 

     

          Grünstadter Keramikprodukte                         Ausstellungsstücke alter Geschäfte       

 

 

 

Ausstellung zu Grünstadter Brauereien 

 

Alte Uhr vom Rathausturm (Gebr. Ungerer, Straßburg, um 1875)

 

Alte Geldtruhe der Stadtverwaltung, 18. Jahrhundert

 

Prunktruhe der Bäckerinnung Grünstadt, um 1930

 

Im Treppenhaus hängt ein ca. 2 x 4 m großer Stammbaum des Hauses Leiningen, ausgeführt als eine kunstvoll, bunt bemalte Leinentafel mit applizierten Schildchen, welche Namen, Wappen und nähere Daten bzw. Bemerkungen zu den Familienmitgliedern angeben. Er wurde 1830 für den in Grünstadt geborenen Grafen August Georg zu Leiningen-Westerburg-Neuleiningen gefertigt, der General in der österreichischen Armee war.

 

 

Der Stammbaum trägt die Signatur: "Florian v. Macchio K.K. Hauptmann im 31. Graf Leiningen Westerburg Linien Infanterie Regiment, Adjutant Seiner Erlaucht des Regimentsinhabers construxit".

 

 

Demnach ist er ein Werk des späteren österreichischen Feldmarschall-Leutnants Florian Freiherr von Macchio (1802-1895), geboren im kroatischen Zadar und aktives Mitglied im Historischen Verein für Steiermark, Graz. Sein Sohn war der bekannte Diplomat Karl von Macchio (1859-1945), der im I. Weltkrieg mäßigende Positionen vertrat.

 

 

Florian von Macchio